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Blick vom Bayenturm nach Norden

Blick vom Bayenturm nach Norden

Jahrhundertelang prägten unzählige Kirchtürme, der halbfertige Dom, der Ratsturm sowie viele prächtige, farbig gefasste Steinhäuser das Stadtbild Kölns.
Natürlich gab es auch Stadtviertel mit ärmlichen Fachwerkhäusern, verdreckten, ungepflasterten Straßen und offenen stinkenden Abwasserkanälen.
Vor der über drei Kilometer langen Rheinmauer lag im südlichen Teil das Werthchen (Werth – alte Bezeichnung für Insel), eine flache, grasbewachsene Sandinsel, die vielfältig genutzt wurde.
Durch den Rheinarm, zwischen Insel und Ufer, mussten Schiffe  stromaufwärts gezogen werden, deshalb durften hier keine Schiffe anlegen.
Die Hafenanlagen erstreckten sich außen vom Rheingassentor bis zum Trankgassentor.
Bedingt durch die unterschiedlichen Wassertiefen des Rheins, konnten Schiffe aus Holland (Seeschiffe mit Kiel) nur bis Köln fahren. Dann musste die Ladung zum Weitertransport auf flachbodige Schiffe umgeladen werden. Dies galt natürlich auch umgekehrt für die Fahrt von Köln nach Holland. Die Ware musste  den kölner Bürgern drei Tage zum Verkauf angeboten werden. Erst dann durften die Händler ihre Fahrt fortsetzen. Das war das so genannte Stapelrecht.
Die Ware wurde an festgelegten Abschnitten des Hafens gelöscht und durch die dafür vorgesehenen Tore in die Stadt geschafft.
Dieser Vorgang war natürlich sehr wetterabhängig, Eisgang, Hoch-  oder Niedrigwasser schränkten alle Aktivitäten am Strom mehr oder weniger ein.
Im Fluss waren Getreidemühlen verankert, deren waagerechte Trommelwasserräder durch die Strömung angetrieben wurden. Sie waren im Besitz des Erzbischofs oder  bürgerlicher Mühlenbesitzer.
Holz wurde in der Form von Flößen, hauptsächlich aus dem Schwarzwald, nach Köln gebracht. Bauholz, Werkholz, Brennholz. Wie die heutige Wirtschaft vom Öl, so war die des Mittelalters abhängig vom Holz, das sowohl Grundstofflieferant  als auch wichtigster Energieträger war.

Zur heutigen Topographie:
Während der französischen Herrschaft 1794 bis 1814 wurden in Köln ca. 120 Kirchen, Kapellen und Klöster enteignet und abgerissen. Das einzigartige Stadtbild ging dadurch verloren.
Ab 1817 wurde der Rhein begradigt, d.h. die Schleifen und Mäander wurden durchstochen.  Er wurde durch viele weitere Maßnahmen sozusagen kanalisiert. Die bisherige Fließgeschwindigkeit von zwei bis drei Kilometer/Stunde erhöhte sich durch diese Maßnahmen auf nunmehr acht bis elf Kilometer/Stunde. Dadurch vertiefte sich das Flußbett mitunter bis auf zehn Meter, so dass auch der Wasserspiegel sank. Viele  Auwälder trockneten aus.
In der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts wurde die 8,4 Kilometer lange kölner Uferzone erhöht und ca. 30 bis 40 Meter weiter in den Strom vorgeschoben. 
Zwischen Ufer und der Halbinsel, die vom Schokoladenmuseum bis zum Bayenturm reicht, befindet sich der Rheinauhafen, dessen Einfahrt  zwischen dem Malakoffturm und dem Schokoladenmuseum liegt.
Durch verschiedene Baumaßnahmen ist das Werthchen verschwunden..

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