[Start] [Online-Führung] [Geschichte] [News] [Projekte] [Medien] [Produkte] [mich] [Links] [Kontakt]

Ausschnitt aus meinem Gemälde
“An St. Kunibert" Rheinseite ca. 15. Jh.”



In der Mitte des Bildes befindet sich der Treidel- oder Leinpfad.
Zunächst Anmerkungen zum Rhein:
Zu Beginn des 19. Jahrhunderts bis ins frühe 20. Jahrhundert wurde der Rhein radikal vom Fluß zur Wasserstraße aus- bzw. umgebaut, gewissermaßen „ kanalisiert“. Er wurde begradigt, eingeengt, die Ufer befestigt und das Flußbett vertieft, Des Weiteren wurde er bis Basel schiffbar gemacht. Durch all diese Maßnahmen stieg die Fließgeschwindigkeit auf 8 bis 11 km/h.
In der Zeit davor war der Rhein ein natürlicher Fluß, langsam fließend, etwa 2 bis 3 km/h, kurvig mit vielen Schlingen und Nebenarmen. Es gab Sandbänke, Inseln, Auwälder. Die Tiefe war gering.
Seeschiffe mit Kiel, genannt "Niederländer" konnten nur bis Köln fahren. Kurz hinter der Stadt verringerte sich die Wassertiefe so stark, dass nur noch flachbodige Schiffe fahren konnten, die so genannten  "Oberländer".
Um ein voll beladenes schweres Seeschiff gegen den Strom zu ziehen, benötigte man 18 bis 20 Pferde. Nach 10 bis 20 km wurden an festgelegten Stationen die Pferde gewechselt. Von Rotterdam bis Köln dauerte die Reise ca. 14 Tage, bei schlechtem Wetter einiges länger.
Damit die Pferde durch den Rhein nicht unruhig wurden, bekamen sie links vor das Auge eine Scheuklappe. Um das rechte Ufer zu sehen, mussten sie schielen, deswegen ist dort die "Schäl Sick"..
Schon die Römer betrieben Treidelschifffahrt auf dem Rhein, allerdings nur auf der von ihnen besetzten linken Rheinseite.
Die damals angelegten Leinpfade wurden bis in die Neuzeit weiter genutzt.
Das lateinische Wort für Schleppen lautet "tragulare", daraus wurde treideln und wenn sich heute einer langsam fortbewegt, nennt man es "trödeln".

Zurück


Rechtliches

[Impressum] [Datenschutz]