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Ausschnitt aus meinem Gemälde
"Gürzenich Ostseite”

Gürzenich 2

Das Geschlecht Gürzenich besaß bei Düren die gleichnamige Burg und ein Dorf. Durch einen Überfall der Ritter von Bachem (1232) ist das Geschlecht ausgestorben und ihre Kölner Besitztürmer, darunter auch das "Haus Gürzenich" an der Martinstraße, gingen auf weitläufige Verwandte über.
1437 entschloss sich der Rat der Stadt Köln zum Bau eines Fest- und Tanzhauses. Zu diesem Zweck wurden die Grundstücke zwischen St. Alban, Quartermarkt, und Martinstraße aufgekauft und alles darauf stehende abgerissen, so auch das "Haus Gürzenich".
1441 war Baubeginn des Festhauses, 1447 war der Bau vollendet. Die Länge betrug 55 m, die Breite 24 m, die Höhe 20 m. Erst in 7 m Tiefe fand sich tragfähiger Boden. Unterkellert wurde der Bau allerdings erst im späten 19. Jahrhundert.
Der Festsaal im Obergeschoss war nur über eine sich außen an der Nordwand befindliche Freitreppe zu erreichen. Diese war überdacht und zweiläufig aufsteigend. Die Zugänge zur Treppe befanden sich an der Martinstraße und auf der anderen Seite am Quartermarkt.


Ausschnitt aus meinem Gemälde
"Gürzenich Ostseite”

Gürzenich 2 Steinfigur

Über dem linken Portal der Ostfassade befindet sich unter einem spätgotischen Baldachin eine ca. 1.50 m große Steinfigur, die 1440 geschaffen wurde. Ritterlich gewappnet und farbig gefasst, stellt sie den römischen Feldherrn und Stadtgründer Kölns
"Marcus Vipsanius Agrippa" dar.
Die Inschrift auf dem Spruchband an der Wand lautet:
DER HERRLICHE MARCUS AGRIPPA EYN HEYDENSCH MANN VUR GOTZ GEBURT AGRIPPINAM NU COELNE BEGANN.
Übersetzung: Der herrliche Marcus Agrippa, ein heidnischer Mann, vor
Gottes Geburt (die Stadt) Agrippina, nun Köln, begann.


Ausschnitt aus meinem Gemälde
"Gürzenich Ostseite”

Gürzenich 2 Steinfigur rechts


Über dem rechten Portal der Ostfassade befindet sich unter einem spätgotischen Baldachin eine ca. 1.50 m große Steinfigur, die 1440 geschaffen wurde. Ritterlich gewappnet und farbig gefasst, stellt sie den legendenhaften römischen Helden Marsilius dar. Er hatte Köln durch eine List (Holzfahrtlegende) vor der Eroberung durch den feindlich gesinnten römischen Kaiser Vitellius gerettet.
Die Inschrift auf dem Spruchband an der Wand lautet: MARSILIUS HEYDEN IND DER SERE STOULTZE BEHILDE COELNE IND SY VOEREN TZO HOELTZE.
Übersetzung: Marsilius der Heide und der sehr stolze behielt Köln und sie fuhren zu Holze.


Ausschnitt aus meinem Gemälde
"Gürzenich Ostseite”

Gürzenich 2 Grinkopf

Links oben im Bild sieht man einen "Grinkopf".
Dieser diente dazu, mittels eines Balkens schwere Lasten in den Keller zu transportieren. Schräg in die Mulde des Kopfes stemmte man einen Balken . Mit Hilfe eines um diesen geschlungenen Seiles konnte man so über die Schrottreppe (eine einfache Holzkonstruktion) die Lasten in den
Keller hinab lassen.
Farbig gefasst mit glotzenden Augen und verzerrten Gesichtszügen sind Grinköpfe ein Ausdruck der Freude des Mittelalters an figürlichem Schmuck.
Die ältesten bekannten Grinköpfe stammen aus dem 14. Jahrhundert. Der Stamm des Wortes Grin findet sich in "greinen, grinsen, grielachen"..

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