Ausschnitt aus meinem Gemälde "Haus -Zum Granen-”
Am Altermarkt stand eines der schönsten kölner Wohnhäuser, das Haus „Zum Granen“. Als Granen bezeichnet man den Oberzahn vom Rotwild. Es wurde in der zweiten Hälfte des 14. Jahrhunderts durch die Dombauhütte für das Geschlecht Birklin erbaut. Es war farbig gefasst. Ähnliche Farben hat die Dombauhütte im Hansesaal des Rathauses verwendet, den sie zur gleichen Zeit erbaut hatte. Diese Farben hat man im 19. Jahrhundert unter dem Putz freigelegt. Diese Farbigkeit habe ich für „meine“ Darstellung benutzt. So könnte das Haus vielleicht ausgesehen haben. Die Fassade des Hauses war mit überaus reichem Maßwerk geschmückt. Ebenso waren viele Figuren angebracht, Christophorus, Maria, die christlichen Könige und ganz oben befand sich eine Darstellung der Versuchung Christi. Auch war das Wappen der Familie Birklin zu sehen. Es stellt einen schwarzen Bären mit rotem Halsband auf gelbem Grund dar. Weil so viele kölner Häuser und auch alle Kirchen farbig gefasst waren, ereiferte sich der Dominikaner ,Johannes Tauler, ein berühmter Mystiker, der im 14. Jahrhundert mehrfach die Stadt besucht hat, über dieses „Affenwerk“ und diese „Leichtfertigkeit“, das Bunte würde vom Ernst des Lebens ablenken. 1796 wurde das ehemals wunderschöne Haus - mittlerweile wohl leider ziemlich verkommen - als „alter Kram“ abgerissen. |