Ausschnitt aus meinem Gemälde "Blick von Unter Kahlenhausen zum Thürmchenswall”
Um 1180 begannen die Arbeiten für die dritte Stadterweiterung Kölns. Die landseitige Mauer, bildete einen Halbkreis der vom Kunibertsturm bis zum Bayenturm reichte, sie war 6 km lang. Zuerst wurde ein mehrerer Meter breiter und tiefer Graben ausgehoben. Die Erde daraus bildete den im Schnitt 4 m hohen inneren Wall. Auf dem Wall erhob sich später die 7,50 m hohe Mauer. Um 1200 begann man mit dem Bau der Stadtmauer. In den Wall wurden in regelmäßigen Abständen Pfeiler von 1,60 m Breite und 2,60 m Tiefe bis zum Straßenniveau eingesenkt und dann, in 3 bis 4 m Höhe mit gemauerten flachen Bögen verbunden. Diese bildeten das Fundament für eine 1 m dicke bis zu der Zinnenhöhe aufsteigenden Mauer. Die Pfeiler jetzt noch 1,60 m tief sowie 1,60 m breit wurden weiter hoch geführt und dann, 3 bis 4 m über den flachen Bögen durch Rundbögen miteinander verbunden. So entstanden Nischen von 6 m Breite und 1,60 m Tiefe. Der Wehrgang von den Rundbögen getragen, war ebenfalls 1,60 m breit. Durch diese Bauart wurden große Mengen von Steinen gespart. Im Laufe des 15. Jahrhundert wurde die gezinnte Mauer teilweise bis auf 2,20 m erhöht und mit Schießscharten und Dächern versehen. Die Mauerbögen wurden teilweise durch die Stadt vermietet, öfter aber einfach von armen Menschen besetzt, notdürftig mit zusammen gezimmerten Buden versehen und als Wohnung genutzt. Dies wurde zwar immer wieder verboten, denn die Mauer war ja eine Verteidigungs- und keine Wohnanlage, aber trotzdem wurde es stillschweigend geduldet. Und außerdem wissen wir ja alle, in Köln ist ein Verbot eine Empfehlung. Man kann sich daran halten, muss man aber nicht. |